Werkzeug aus der Zeit des Neandertalers

Ein aufgefundener altsteinzeitlicher Schaber diente zur Bearbeitung von Knochen und Holz

 

Ein besonderer archäologischer Fund ist dem Hobbyarchäologen Heiner Kirschmer vom Heimat- und Kunstverein Backnang gelungen. Bei einer Feldbegehung mit seinen Kollegen aus dem archäologischen Arbeitskreis Harald Schumann, Uli Steiner und Reinhold Feigel fand er das seltene Stück auf einem umgepflügten Acker beim Stöckenhof. An der Fundstelle haben die Hobbyarchäologen seit einigen Jahren regelmäßig Werkzeuge wie Klingen Bohrer, Stichel und Pfeilspitzen (Mikrolithen) der Mittelsteinzeit aus der Zeit vor rund 10 000 Jahren gefunden.

 

Doch jetzt gelang ein einmaliger Fund aus der Altsteinzeit, der Zeit des Neandertalers. Der aufgefundene Schaber diente den Neandertalern, die Jäger und Sammler waren, zur Bearbeitung von Knochen und Holz. Aus der Altsteinzeit gibt es in unserer Heimat nur wenige Fundstellen. Die nächst gelegenen bekannten Fundstellen liegen bei Kleinheppach und bei Mundelsheim. Der ca. 5 cm lange Schaber ist keilförmig und an den Kanten und an der Spitze bearbeitet.

 

Prof. Dr. Claus-Joachim Kind vom Landesdenkmalamt hat den Fund begutachtet und seine Alter auf 50 000 bis 100 000 Jahren datiert, also in die mittlere Altsteinzeit (Mittelpaläolthikum). Nach seiner Einschätzung ist der Schaber aus Muschelkalkhornstein, einem harten schwarzen Material. Bei der Begutachtung des gesamten Fundmaterials dieser Fundstelle von über 150 Stücken aus der Mittelsteinzeit hat Dr. Kind zwei weitere Werkzeuge aus der Altsteinzeit entdeckt, nämlich eine Klinge und eine Spitze, so dass die Fundstelle als Siedlungsplatz von Neandertalern angesehen werden kann.

 

 

 

 

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